Green:Light für Marokko
Initiative nachhaltige Energie
Initiative
und Team
Die Green:light-Initiative
wurde vor ca. einem Jahr von Dr.-Ing. Karl-Heinz Sternemann von der
Madame-Ilsa-Foundation zusammen mit Prof. Dr. Michael Schmidt an der Hochschule
Offenburg initiiert. Seit September 2015 arbeiten fakultätsübergreifend Studierende aus unterschiedlichen Semestern an
Lösungen zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensverhältnisse, insbesondere von
Kindern und Jugendlichen, in Marokko. Die Initiative kooperiert intensiv mit
der „Madame-Ilsa-Foundation“ aus
Bühlertal, die schon seit vielen Jahren Hilfsprojekte in Marokko erfolgreich
durchführt, mit der Ibn Zohr University
Agadir sowie dem Institut de
Recherche en Energie Solaire et Energies Nouvelles – IRESEN, weiteren
lokalen Institutionen und Privatpersonen.
Grundgedanke
und Ziele
Weltweit
leben ca. 1,2 Milliarden Menschen ohne Strom. Dies wollen wir ändern,
auch wenn unsere bescheidenen Mittel lediglich einen ‚Tropfen auf den heißen
Stein‘ ermöglichen. Marokko ist ein idealer Standort für die solare Nutzung der
Sonnenenergie. Es sind perfekte Bedingungen – das Paradoxe ist, dass 95 % der
benötigten Energie importiert werden müssen, bei Wachstumsraten des Verbrauches
von ca. 7% pro Jahr.
‚Das wird sich ändern‘ versprach der König und verordnete
seinem Land, dass bis zum Jahr 2030 mehr als die Hälfte des Stroms durch Wind,
Wasser und Sonne erzeugt werden. Im Moment setzt Marokko in seiner Energiewende
noch sehr auf große Bauten. Zwar will der König es auch privaten Haushalten
ermöglichen, sich Solarmodule aufs Dach zu montieren und so ihren eigenen Strom
zu erzeugen, doch es gibt noch keinen Plan, wie genau das funktionieren kann.
Im Sinne des Grundgedankens „Hilfe zur Selbsthilfe“ will unsere Initiative den Menschen in den
ländlichen Gebieten Marokkos einerseits Licht
und Strom zum Lernen und Arbeiten auf Basis von Solarenergiesystemen
bereitstellen und andererseits diese Menschen mit ihren Ideen, Wissen und
Arbeitskraft in den Prozess möglichst stark einbinden. Über Wissenstransfer und lokale Wertschöpfung sollen nachhaltige Verbesserungen vor Ort
erreicht werden, die den Menschen positive
Entwicklungsperspektiven in ihrer Heimat bieten.
Die Studierenden der Hochschulen ermöglicht Eigeninitiative und Übernahme von
Verantwortung zu erproben, lösungsorientiertes
Systemdenken (u.a. in Form von Projekt- und Abschlussarbeiten) kennen zu
lernen sowie interdisziplinärer
Teamarbeit mit internationalen und
interkulturellen Erfahrungen zu erleben (Ingenieurswissenschaften, IT,
Ökonomie, Marketing...). Dazu kommt die Zusammenarbeit mit lokalen Associationen
und individuellen Partnern wie Horst Grulke und Ibrahim Ait-Ouamoum vor Ort.
Nicht zuletzt wird die Initiative eine positive Rolle in den Außenwirkungen der Hochschulen spielen:
Praxisnahe Ausbildung an realen Projekten mit hoher gesellschaftlicher Relevanz
passen ideal zum Profil einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Insbesondere wird erhofft, dass die Initiative das Interesse an technischen Studiengängen mit Bezug zur Energietechnik
stärken kann.
Technischer
Fokus und konkrete Projekte
Die Projekte der Initiative haben ihren technischen Fokus im
Bereich der nachhaltigen Erzeugung von
Elektrizität und Wärme (insbesondere durch Photovoltaik und Solarthermie)
sowie in der Steigerung der
Energieeffizienz (insbesondere durch sparsame LED-Lampen und
Energiemanagement auf Basis einfacher Automatisierungskonzepte). Besonders
wichtig ist dabei immer, die Lösungen möglichst stark an die Anforderungen, Rahmenbedingungen und
Fähigkeiten der lokalen Nutzer und Partner so anzupassen, dass ein
möglichst großer Anteil der Fertigung und Wartung vor Ort erfolgen kann.
Folgende Projekte wurden in diesem Sinne bereits konkret
umgesetzt oder sind derzeit in der Entwicklung:
•
Pilot-Projekt: Die
Pferderanch Aurier wurde im Rahmen einer studentischen Exkursion im November
2016 mit einem Energiesystem ausgestattet, das auf Basis von Solarmodulen und
Batterien Strom für eine elektrische Wasserpumpe und effiziente LED-Lampen
liefert. Das System wird in Zukunft gemeinsam mit den Ranch-Betreibern sowie
mit marokkanischen Studierenden der Ibn Zohr University Agadir betrieben.
•
Projekt
„Haus der Straßenkinder“ bei Taroudant: In der von der lokalen Association AHLI
betriebenen Einrichtung wird knapp 200 Kindern und Jugendlichen, die ohne
Eltern aufwachsen, eine Ausbildung ermöglicht. In dieser Einrichtung sollen in
Zukunft energiesparende LED-Lampen hergestellt werden, mit elektronischen
Komponenten aus Deutschland aber mit vor Ort entwickelten und hergestellten
Gehäusen. Diese sollen dann im Haus der Straßenkinder selbst eingesetzt werden,
um Stromkosten zu sparen und so mehr Mittel für die pädagogische Arbeit freizusetzen.
•
Projekt
„Pico- und Mini-Solar-Systeme für ländliche Gebiete“: Die im
Haus der Straßenkinder hergestellten Lampen sollen zudem in Pico- und Mini-Solar-Systemen
eingesetzt werden, die derzeit von Greenlight-Studenten entwickelt werden und
die der Landbevölkerung Zugang zu elektrischem Licht ermöglichen sollen.
•
Projekt
„Nachhaltige Wärme für Schulen im Atlas-Gebirge“: In
zahlreichen Schulen der Bergregionen herrschen im Winter häufig Minusgrade.
Heizungen stehen entweder gar nicht oder nur auf Basis von Holzöfen ohne
Rauchabzug zur Verfügung, die durch knappes Holz und gesundheitliche
Auswirkungen problematisch sind. Hier sollen kostengünstige
Solarthermielösungen entwickelt werden.

§ Prof. Dr.
Michael Schmidt, Email schmidt@hs-offenburg.de , Tel
0781/205-4788
§ Dr.-Ing.
Karl-Heinz Sternemann, Email karl-heinz@madame-ilsa.org, Tel 07223
97 17 15
Spendenkonto:
Madame-Ilsa-Foundation gUG
Sparkasse Bühl (IBAN DE 77 6625
1434 1000 2918 54, BIC SOLADES1BHL)
bitte unbedingt mit Spendenvermerk: „Spende green:light“
Kommentare
Kommentar veröffentlichen